(geb. 1963) Berlin
983 - 1986: Schreinerlehre, Wetzlar-Blasbach
1990 - 1995: Architekturstudium, Fachhochschule Frankfurt am Main
1999 - 2005: Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden
Künste Saar bei Prof. Bodo Baumgarten
2005 - 2006: Meisterschüler bei Prof. Bodo Baumgarten
2006 - 2010: Lehrauftrag für Hochdruck an der Hochschule der
Bildenden Künste Saar, Saarbrücken
Lebt und arbeitet seit 2006 in Dackscheid (Eifel)
Dackscheid (Eifel)
Malerei
Ausstellung: 5. Oktober bis zum 7. November 2014 in der KVHS Norden
Öffnungszeiten: Mo - Fr
9:00 - 20:00
Uhr, in den Ferien
bis 15 Uhr
Vernissage: Sonntag, den 5.10.2014 um 11:30 Uhr
Begrüßung: Walter Wolff, Kunstverein Norden
Einführung: Gerd-Dieter Köther, Kunstverein Norden
Eigenartig muten die Bilder Igor Dörges an, durchaus
vertraut und befremdlich zugleich. Sie lassen einen so schnell nicht
mehr los, prägen sich ein und fordern dazu heraus, sich
intensiver mit ihnen auseinanderzusetzen. Das liegt daran, dass wir die
belanglosen Motive dieser Bilder allzu gut zu kennen meinen und nun zu
unserer Überraschung feststellen müssen, wie anders
und neu sie uns in Dörges Kunst gegenübertreten. Sie
entstammen unserer alltäglichen Lebenswelt, wir begegnen ihnen
ständig und nehmen sie im realen Umfeld doch kaum wahr. Zu
banal und unspektakulär erscheinen diese Objekte, zu
oberflächlich und unaufmerksam ist oft unser Blick. In
Dörges Bildern aber gewinnen sie an Attraktivität und
wecken unser Interesse durch die ungewohnte Perspektive, mit der der
Künstler sie präsentiert.
Automaten, elektrische Verteilerkästen,
Müllbehälter, Verkehrschilder und Gullydeckel im
architektonischen Zusammenhang sind Dörges Bildthemen, aber
auch diverse Nutzfahrzeuge aus dem Bereich der Land- und Bauwirtschaft.
Gelegentlich kommen Menschen in seinen Werken vor, doch bleiben sie
anonym und silhouettenhaft, huschen wie körperlose Schatten
durch das Bildfeld. Ihre geschäftigen Gesten, das
Vorübereilen mit umgehängter Tasche oder mit Handy am
Ohr, sind genauso gewöhnlich wie die Hausfassaden im
Hintergrund. Trotzdem scheinen diese Figuren seltsam ungreifbar, wie
Wesen aus einer anderen Wirklichkeitsdimension. Seine Ausschnitte von
Fahrzeugen, Gebäuden oder Straßenkomplexen gestaltet
Dörge als Komposition kontrastreicher buntfarbiger
Flächen. Bei aller Gegenstandsnähe dominiert eine
hauptsächlich durch das Kolorit repräsentierte
gefühlsbetonte Gestimmtheit den traumhaften Charakter dieser
Darstellungen.
Igor Dörge lebt und arbeitet auf einem alten Hof in der
Eifel.